Islam und Christentum – Bedeutung und Formen des Fastens
Wie in allen großen Religionen gehört auch im Islam und im Christentum das Fasten zu einem religiösen Grundbestand und misst ihm eine besondere Bedeutung zu.
Der neunte Monat heißt im muslimischen Kalender Ramadan, er ist der Fastenmonat der Muslime und dauert 29 oder 30 Tage. Die Zeit bis zum Fest des Fastenbrechens, arabisch "Id al-Fitr" oder dem türkischen Zuckerfest, gilt als Zeit der Besinnung und Spiritualität. Gläubige Muslime verzichten in dieser Zeit tagsüber auf Essen, Trinken und den Beischlaf und fokussieren sich auf ihre geistige Nahrung. Zusammen mit dem Gottesdienst spielen Mitgefühl und Empathie vor allem mit weniger bemittelten und armen Menschen eine zentrale Rolle und führen zum individuellen und gesellschaftlichen Frieden. Fasten (arabisch "saum") ist im Koran festgeschrieben und gehört zu den fünf Säulen des Islam.
Die christlichen Kirchen kennen vor allem die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern als Fastenzeit (österliche Bußzeit). In Erinnerung an das 40-tägige Fasten Jesu in der Wüste, dass die Evangelien überliefern, gestalten Christinnen und Christen die Vorbereitungszeit auf Ostern als Fastenzeit. Diese Zeit beinhaltet die klare Absage an das Böse und die Förderung des Guten im eigenen Leben. Dazu gehört die Bereitschaft zu leiblichem Fasten als klarem Verzicht zugunsten konkret geübter Gottes- und Nächstenliebe durch eine Verlebendigung des persönlichen Glaubenslebens (Gebet, Gottesdienst, Hl. Schrift) und des Engagements für Menschen in Not. Fastenzeit wird also immer als eine Zeit sinnvolleren Tuns (und Lassens) gesehen.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Ahmadiyya-Gemeinde Isselburg und der Pfarrgemeinde Liebfrauen